Der Schweizer Eigenheimmarkt zeigt sich auch im Jahr 2024 stabil, insbesondere im Segment der Einfamilienhäuser. Trotz globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten sind die Hypothekarzinsen vergleichsweise niedrig und bieten weiterhin attraktive Bedingungen für potenzielle Käufer. Der Wunsch nach einem Eigenheim bleibt in der Schweiz tief verankert. Aktuelle Studien und Analysen weisen auf eine ungebrochene Nachfrage hin, wobei das Angebot moderat ansteigt.
Anstieg des Angebots bei stabiler Nachfrage
Laut der neuesten Ausgabe der Online Home Market Analysis (OHMA), durchgeführt vom Immobilienportal ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Hauseigentümerverband Schweiz und dem Swiss Real Estate Institute, wurden zwischen Juli 2023 und Juni 2024 rund 75’000 Einfamilienhäuser auf den Immobilienportalen inseriert. Dies entspricht einem Anstieg von 36% im Vergleich zur Vorperiode. Trotz des gestiegenen Angebots blieb die durchschnittliche Insertionsdauer nahezu unverändert und stieg nur um 13% auf 76 Tage. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Markt in der Lage war, das erhöhte Angebot ohne drastische Veränderungen in der Verkaufsdauer zu absorbieren.
Die Gründe für diesen stabilen Markt sind vielfältig. Neben dem Wunsch nach den eigenen vier Wänden spielt auch die Beruhigung der Hypothekarzinsen eine wichtige Rolle. Während in der Vorperiode die Zinsen stark angestiegen waren, sanken die Sätze für fünfjährige Festhypotheken bis Ende der aktuellen Berichtsperiode um rund einen halben Prozentpunkt. Dies schuf für viele potenzielle Käufer wieder attraktivere Bedingungen zur Finanzierung eines Eigenheims.
Warum ist das Einfamilienhaus in der Schweiz so beliebt?
Die Gründe für die anhaltende Nachfrage nach Wohneigentum sind vielfältig:
- Stabilität und Sicherheit: Viele Schweizer sehen im Eigenheim eine sichere Anlage für die Zukunft und eine Möglichkeit, Vermögen aufzubauen.
- Lebensqualität: Ein eigenes Haus bietet mehr Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten als eine Wohnung.
- Steuerliche Vorteile: Wohneigentum kann unter bestimmten Voraussetzungen steuerliche Vorteile bieten.
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Regionale Unterschiede im Verkaufsprozess
Die Marktaktivität unterscheidet sich regional. In der Region Zürich stieg die durchschnittliche Insertionsdauer von 43 auf 51 Tage, während in der Zentralschweiz ein deutlicherer Anstieg von 57 auf 79 Tage verzeichnet wurde. In den Regionen Waadt/Wallis und Genf hingegen verkürzte sich die Verkaufszeit von Einfamilienhäusern um 1% bzw. 12%. Diese Unterschiede spiegeln die variierende Nachfrage und das Angebot je nach Region wider. Während in städtischen Zentren wie Zürich eine hohe Nachfrage das Angebot schnell absorbiert, können ländliche Regionen längere Verkaufszeiten aufweisen.
Hypothekarzinsen und ihre Entwicklung
Ein entscheidender Faktor, der den Schweizer Immobilienmarkt beeinflusst, sind die Hypothekarzinsen. Nach einem Anstieg in den Vorjahren haben sich die Zinssätze für fünfjährige Festhypotheken von Mitte 2023 bis Mitte 2024 um einen halben Prozentpunkt beruhigt. Diese Entwicklung wirkte sich positiv auf die Verkaufszahlen von Einfamilienhäusern aus und motivierte sowohl Verkäufer als auch Käufer, am Markt aktiv zu bleiben. Laut Experten zeigt diese Anpassung der Zinsen, dass der Markt weiterhin von einer hohen Nachfrage geprägt ist.
Die Hypothekarlandschaft in der Schweiz wurde in den letzten Jahren durch geldpolitische Entscheidungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) stark beeinflusst. Nach der Finanzkrise 2008 sorgte die expansive Geldpolitik der SNB für niedrige Leitzinsen, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Diese Massnahmen beeinflussten sowohl Fest- als auch SARON-Hypotheken.
Bis Juni 2022 blieb der Leitzins unverändert, bevor es zur ersten Veränderung seit sixleben Jahren kam: eine Zinserhöhung. Zwei Jahre später, im März 2024, folgte dann die erste Zinssenkung seit dieser Erhöhung. Die Zinssätze für fünfjährige Festhypotheken lagen im August 2024 bei etwa 1,59 %, während SARON-Hypotheken, inklusive Marge, bei rund 1,86 % notierten. Diese Zinssätze gelten für Kreditnehmer als attraktiv und bieten eine gute Ausgangslage für Finanzierungen.
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Herausforderungen für Käufer
Der Kauf eines Eigenheims ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden:
- Hohe Immobilienpreise: Die Preise für Wohneigentum in der Schweiz sind in den letzten Jahren stark gestiegen.
- Eigenkapital: Käufer benötigen in der Regel ein beträchtliches Eigenkapital, um eine Immobilie finanzieren zu können.
- Regulierungen: Die Schweizer Immobilienmarkt unterliegt verschiedenen Regulierungen, die den Kaufprozess beeinflussen können.
Tipps für die Immobiliensuche
- Budget realistisch einschätzen: Berechnen Sie genau, wie viel Sie sich leisten können.
- Finanzierung sichern: Holen Sie frühzeitig Angebote von verschiedenen Banken ein.
- Suchabonnement einrichten: Abonnieren Sie verschiedene Suchaufträge auf diversen Seiten
- Langfristig denken: Überlegen Sie, wie sich Ihre Lebenssituation in den nächsten Jahren entwickeln könnte.
- Professionelle Beratung: Lassen Sie sich von einem erfahrenen Immobilienmakler oder Notar beraten.
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Fazit
Experten gehen davon aus, dass der Markt für Einfamilienhäuser in der Schweiz auch in den kommenden Jahren stabil bleiben wird, obwohl externe Faktoren wie die wirtschaftliche Entwicklung und Zinsänderungen Einfluss nehmen könnten. Sie sehen im robusten Marktvolumen und der stabilen Nachfrage eine Bestätigung dafür, dass das Einfamilienhaus auch in Zukunft ein bevorzugtes Wohnmodell bleiben wird. Der demografische Wandel und der Trend zur nachhaltigen Bauweise könnten dazu beitragen, dass sich die Art und Weise, wie Einfamilienhäuser geplant und genutzt werden, weiterentwickelt.
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