Key Facts
- Unvermeidbare Einstiegskosten: Notariats- und Grundbuchgebühren sowie die Handänderungssteuer variieren je nach Kanton und können zwischen 0,1% und 3,3% des Kaufpreises betragen.
- Laufende Instandhaltung und Versicherungen: Jährlich sollte etwa 1% des Immobilienwerts für Renovationen und Sanierungen zurückgelegt werden. In vielen Kantonen ist zudem eine Gebäudeversicherung verpflichtend.
- Steuerliche Belastungen durch Eigenmietwert und Gewinnsteuer: Eigentümer müssen den Eigenmietwert als fiktives Einkommen versteuern und beim Verkauf der Immobilie eine Gewinnsteuer zahlen, die bis zu 40% des Gewinns betragen kann.
Immobilien zu besitzen geht mit Kosten einher, die oft unterschätzt werden und über die reinen Finanzierungskosten hinausgehen. Wer sich für den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung entscheidet, sollte nicht nur den Kaufpreis und die Hypothekarzinsen berücksichtigen, sondern auch die wichtigen Kostenfaktoren beim Immobilieneigentum beachten, die im Laufe der Zeit entstehen können. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten zusätzlichen Kosten und zeigt, worauf künftige und aktuelle Eigentümer achten sollten, um Überraschungen zu vermeiden.
1. Versicherungen und laufende Instandhaltung: Regelmässige finanzielle Verpflichtungen
In fast allen Kantonen der Schweiz ist eine Gebäudeversicherung vorgeschrieben, die Schäden durch Feuer und Naturereignisse abdeckt. Die Kosten für diese Versicherung hängen vom Wert der Immobilie ab und können einige Hundert Franken pro Jahr betragen. Neben dieser Versicherung sollten auch die laufenden Instandhaltungskosten berücksichtigt werden. Eine Faustregel besagt, dass Eigentümer jährlich etwa 1-2% des Immobilienwerts für Renovationen und Sanierungen zurücklegen sollten.
2. Steuerliche Aspekte: Eigenmietwert und Gewinnsteuer
In der Schweiz wird Eigentum als „Einkommen“ durch den Eigenmietwert versteuert. Der Eigenmietwert erhöht das steuerbare Einkommen des Eigentümers, was durch Abzüge für Hypothekenzinsen etwas ausgeglichen werden kann. Beim späteren Verkauf der Immobilie fällt zudem eine Grundstückgewinnsteuer an, die je nach Kanton bis zu 40% des Gewinns ausmachen kann. Diese steuerlichen Besonderheiten sollten bei der langfristigen Finanzplanung bedacht werden, um finanzielle Engpässe zu vermeiden.
3. Renovationen, energetische Sanierungen und Gemeinschaftskosten: Langfristige Investitionen
Wichtige Kostenfaktoren bei Immobilieneigentum sind langfristige Investitionen. Im Laufe der Jahre können Renovationen und Sanierungen erforderlich werden, um den Wert der Immobilie zu erhalten. Energetische Sanierungen wie die Verbesserung der Wärmedämmung oder der Austausch alter Heizsysteme werden durch steigende regulatorische Anforderungen immer wichtiger und oft teurer. Gleichzeitig bieten sie steuerliche Vorteile und in einigen Fällen sogar staatliche Förderungen. Wer im Stockwerkeigentum lebt, sollte zudem die Gemeinschaftskosten im Blick haben, die jährlich anfallen und sich je nach Objekt und Verwaltung erheblich unterscheiden können, wie etwa Beiträge zur Instandhaltung des Gebäudes, Gartenpflege, Reinigung gemeinschaftlicher Bereiche und Rücklagen für grössere Renovationen.
Grafik: Kosten über den Lebenszyklus einer Immobilie
Mehr Infos dazu im Blog – Wissenswertes rund um die Modernisierung des Eigenheims.
4. Notariats- und Grundbuchgebühren: Unvermeidbare Einstiegskosten
Der Immobilienkauf erfordert einen Notar und die Eintragung ins Grundbuch. Diese Gebühren fallen je nach Kanton unterschiedlich aus und liegen zwischen 0,1 und 1% des Kaufpreises. Da sich Käufer und Verkäufer die Notariats- und Grundbuchgebühren in der Regel teilen, ist es ratsam, die Kostenaufteilung frühzeitig zu klären. So lassen sich Missverständnisse vermeiden und man hat von Anfang an eine klare Vorstellung der anfallenden Kosten.
5. Handänderungssteuer und Schuldbriefe: Regionale Unterschiede
In einigen Kantonen wird beim Immobilienkauf eine Handänderungssteuer fällig, die in der Regel zwischen 1 und 3,3% des Kaufpreises liegt. Diese Steuer wird nur von den Käufern getragen und kann je nach Region eine erhebliche Zusatzbelastung darstellen. Hinzu kommt der Schuldbrief, ein Dokument, das zur Absicherung der Hypothek im Grundbuch eingetragen wird. Die Erstellung dieses Dokuments kann weitere 0,1 bis 0,3% des Kaufpreises kosten.
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6. Planung und Bau: Kosten, die über den Kaufpreis hinausgehen
Beim Neubau oder bei umfassenden Renovierungen eines Hauses fallen neben dem eigentlichen Bau auch Kosten für Architekten, Makler und Versicherungen an. Unvorhergesehene Ereignisse wie Planänderungen oder Bauverzögerungen können das Budget zusätzlich belasten. Auch die Anschlüsse für Wasser, Strom und Internet sind oft teurer, als man zunächst annimmt. Um Überraschungen zu vermeiden, sollte man einen Puffer für solche Eventualitäten einplanen.
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Fazit: Finanzielle Klarheit für langfristigen Erfolg
Der Immobilienbesitz ist eine bedeutende Entscheidung und mit vielen Vorteilen verbunden, aber auch mit zahlreichen versteckten Kosten. Um diese Herausforderungen zu meistern, ist eine genaue Planung unerlässlich. Mit einer realistischen Einschätzung und einem Puffer für unerwartete Kosten können Immobilienbesitzer die finanziellen Aspekte des Eigentums gut meistern und langfristig Freude an ihrem Zuhause haben.
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